Erinnern Sie sich daran, wann Sie das letzte Mal ein wertschätzendes, ernst gemeintes Kompliment bekommen haben? Manchmal passiert das ganz unverhofft. So ein Kompliment tut richtig gut! Stimmt’s? Sofort wird einem warm ums Herz – manchmal weiß man nicht einmal, was man erwidern soll und kriegt vielleicht einfach nur rote Backen. Jeder bekommt gerne Komplimente. Und trotzdem geizen viele Menschen mit wertschätzenden Worten.
Ich erinnere mich noch deutlich an ein sehr prägendes Kompliment, das mir in meinen jungen Jahren gemacht wurde. Ich war damals noch recht unsicher und musste stark mit meinem Selbstwertgefühl kämpfen. Da sagte jemand zu mir: „Weißt du eigentlich, dass du eine richtig geile Stimme hast?“. Da sind mir fast die Tränen gekommen. Einer anderen Person war eine Qualität von mir aufgefallen und fand die Worte, diese auch zu beschreiben. Da habe ich zum ersten Mal erkannt, wie kraftvoll eine solche Spiegelung sein kann. Und was Komplimente auslösen.
In den letzten Jahren habe ich immer mehr die noch junge Wissenschaft der Positiven Psychologie kennen und schätzen gelernt. Sie beschäftigt sich mit dem, was mir unter anderem so am Herzen liegt: Menschen im Guten zu erwischen. Meinen Fokus auf das Positive zu setzen, bewusst die Stärken einer Person zu erkennen und zu spiegeln. Jemanden zu ermutigen und in seinem Tun und Sein zu bekräftigen. Dabei hat sich das bestätigt, was Martin Seligmann schon in seinem Buch „Flourish“ beschrieben hat: Ein positiver Umgang bringt Menschen zum Aufblühen.
Ganz ehrlich: Ich habe nicht den Eindruck, dass wir in Deutschland wirklich großzügig mit Komplimenten sind. Manchmal ist es schon das höchste der Gefühle, wenn nicht gemeckert wird – eine Mentalität, die sich zum Beispiel hier im Schwabenland sehr etabliert hat: „Net gschimpft isch globt gnuag!“. Davon halte ich nichts. Ist es nicht viel schöner, positive Dinge über Menschen auszusprechen und sie das spüren zu lassen? Sie als Personen, als talentierte Fachkräfte, als gute Nachbarn, als geliebte Familienmitglieder anzusehen und wertzuschätzen und damit in ihre Kraft zu bringen? Doch, und wie! Und das Beste ist: Wir alle können lernen, kraftspendende Komplimente zu machen.
Der Stoff, aus dem Komplimente sind, kommt aus dem erlebten Augenblick. Uns fällt etwas Einzigartiges am Gegenüber auf – und wir drücken das direkt aus. So gelingen Komplimente in der ehrlichsten und authentischsten Form überhaupt. Sie bemerken, dass sich der Kollege in einer Teambesprechung einfühlsam verhält und wichtige Themen gut auf den Punkt bringt? Melden Sie ihm das direkt zurück. Es ist so ermutigend, dieses Feedback in genau diesen Momenten zu bekommen.
Ich habe für mich gelernt, wie wichtig und grundlegend es dabei ist, achtsam zu sein. Nur, wer mit Achtsamkeit durchs Leben geht und seine Mitmenschen einfühlsam wahrnimmt, kann überhaupt diese wunderbaren kleinen und großen Gesten entdecken. Als nächstes gilt es, diese Entdeckung zu reflektieren und genau zu formulieren: Warum bin ich von meinem Gegenüber gerade so begeistert? Was schätze ich an ihm? Je genauer Sie das ausdrücken, desto sicherer trifft Ihr Kompliment ins Schwarze und berührt das Herz. Und natürlich braucht es immer eine gehörige Portion Mut, das Kompliment auch auszusprechen.
Das Beste am Komplimente machen ist für mich, dass es nicht nur dem Gegenüber gut tut. Sie kennen sicherlich das wohlige Gefühl, wenn Sie einer lieben Person etwas Gutes getan haben – und sich nicht nur diese Person freut, sondern auch Sie selbst. Ich finde, dass solche Wertschätzungen wie Geschenke sind: man überreicht voller positiver Spannung das Geschenk und freut sich direkt in diesem Augenblick schon mit der anderen Person mit. Das ist also keine Einbahnstraße; das gute Gefühl schwingt auch in Ihnen. Was für eine Freude, dass wertschätzend zu sein auch uns selbst gut tut!
Ehrliche Komplimente zu machen ist wie einen Muskel zu trainieren. Am Anfang holpert es manchmal vielleicht noch etwas, aber je öfter es praktiziert wird, desto leichter geht es von der Hand. Alles, was es braucht, ist der Mut, Komplimente auch wirklich auszusprechen. Sie werden merken, wie das Stück für Stück unsere Kultur mitprägt. Und das geht weit über unser Bürogebäude hinaus: Komplimente sind ebenso bekräftigend für unsere Arbeitskollegen, wie auch unsere Familien oder wildfremde Menschen, denen wir auf der Straße begegnen. Sie gestalten und prägen unsere Welt positiv!
Ich ermutige Sie, Ihren „Komplimente-Muskel“ immer wieder zu trainieren. Die nachfolgenden Übungen praktiziere ich selbst fast täglich.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Komplimente Verteilen. Ich bin gespannt zu hören, was Sie in Ihrem Alltag erleben – ob und wie diese Komplimente ihren Weg zu Ihnen zurückfinden und Sie und Ihr Umfeld stärken. Schreiben Sie mir gerne von Ihren Erlebnissen!
Im nächsten Blog gehen wir einen Schritt weiter: Wie können wir eine wertschätzende Kultur aufrecht erhalten, wenn in Konflikten mal richtig die Fetzen fliegen?
Herzliche und wertschätzende Grüße an Sie,
Ihr Peter Traa
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